Donnerstagsseminar (SoSe 2012)

Während das “Gute, Schöne und Wahre” in der antiken Philosophie Synonyme waren (Platon, Jon, Phaedros,Symposion) spaltet sich mit A.G.Baumgarten  (Aesthetica, 1750), I.Kant (Kritik der Urteilskraft,1797) und G.F.W. Hegels Vorlesungen über die Aesthetik, 1817-1819,veröffentlicht, 1832 das Schöne vom Wahren ab, während das Gute bereits durch die Kritik der reinen Vernunft, 1787, als Begründung fürs philosophische Argument auf der Strecke blieb. Es gibt den Versuch einer Restitution des Schönen als „universellen Wert“ jenseits aller subjektivistischen Kritik:  Walter Pater, Marius the Epicurean, 1885, George Santayana, The Sens of Beauty, 1896, Umberto Eco, Il problema dell’estetica di Tomaso d’Aquino, 1957, P.O. Kristeller, From Renaissance to the Enlightenment, 1993 sind Autoren dieser Tradition.


Roger Scruton, der vielseitige Philosoph aus dem mit reichen Traditionen gesegneten Vereinigten Königreich England, nimmt virtuos diese, gerade auch vom Geschmackdiskurs diskreditierte Tradition auf und führt sie bis ins „Kunstgespräch“ des 21. Jahrhunderts. Wir wollen anhand des im April 2012 auf Deutsch erscheinenden Buches von Roger Scruton, das in der Reihe der „Very Short Introductions“ der Oxford University Press unter dem lapidaren Titel „Schönheit“ erscheint, die Implikationen, Schwierigkeiten und Widerstände gegen diese Restitution der Schönheit als Begründung für philosophische Argumente im Donnerstagsseminar besprechen.

Es gibt 11 Sitzungen im Sommersemester 2012: 1. 19. April, 2. 26. April, 3. 10. Mai, 4. 24. Mai, 5. 31. Mai, 6. 14. Juni, 7. 21. Juni, 8. 28. Juni, 9. 5. Juli, 10. 12. Juli, 11. Schlußsitzung 19. Juli. Die Texte der neun Kapitel von Roger Scruton, Schönheit, werden jeweils in der vorangehenden Sitzung verteilt.

Istituto Italiano per gli Studi Filosofici – Scuola di Heidelberg – Apothekergasse 3 – 69117 Heidelberg – 18 Uhr